Uschi braucht dringend die Hilfe des Puppendoktors

Das Puppenkind Uschi brauchte dringend die Hilfe des Puppendoktors. Sie ist von der Mutter zur Tochter vererbt worden und die Jahre haben ihre Spuren hinterlassen. Der kleine Körper ist ziemlich schlapp und außerdem stark verschlissen. So ist das fast immer bei wirklich geliebten Puppenkindern…

 

 

 

Also habe ich mich ans Werk gemacht:

Um einen identischen Körper herstellen zu können, habe ich den alten zunächst auseinander genommen und ein Schnittmuster davon hergestellt.

Das ging mit dem Scanner ganz einfach. Vor dem Scannen mussten die Teile allerdings gebügelt werden.

Danach das Schnittmuster auf einen farblich passenden Baumwollstoff übertragen, ausschneiden, zusammen stecken und auf der Nähmaschine aneinander nähen. Danach einen Schrägstreifen für den Tunneldurchzug an das Halsloch nähen.

Jetzt kommt der schwierigste Teil der Arbeit. Die Arme und Beine müssen wieder angenäht werden. Das geht leider nur per Hand, da man mit den üblichen Haushaltsnähmaschinen nicht heran kommt. Selbst zwei Schuhmacher konnten mir mit ihren Maschinen nicht helfen.

Ich habe etwa 2 Stunden nur dafür gebraucht! Ein Fingerhut und eine Ledernadel sind hierfür hilfreiche Utensilien.

Danach die alte Körperfüllung wieder platzieren und noch etwas Füllwatte nach stopfen, damit das Köpfchen nicht mehr wackelt.

Den Kopf mit einem dünnen Kabelbinder (war auch vorher so) wieder befestigen und das Puppenkind ist bereit für neue Abenteuer…

Operation gelungen, Patientin wohlauf!

Cuno & Otto Dressel nach der RestaurierungNach umfangreichen Restaurierungsarbeiten kann sich das Puppenkind durchaus wieder in der Öffentlichkeit zeigen.

Altes wurde so gut es ging erhalten, Neues wo nötig hinzugefügt. Selbst das Haar konnte gerettet werden, muss allerdings mit äußerster Vorsicht behandelt werden, da es über die Jahre brüchig und spröde geworden ist.

 

Cuno & Otto Dressel Puppe von 1912

Die Arbeit hat begonnen. Der defekte Gliederkörper wird aufgearbeitet, ein fehlender Finger anmodelliert und eine neue Sohle am Fuß angebracht. Unterdessen wird die Kleidung gereinigt und ergänzt. Ob die Echthaarperücke erneuert werden muss oder gerettet werden kann steht noch in den Sternen…

 

Spezialauftrag: Zwei Künstlerpuppen Repros aus einem Raucherhaushalt sollen wieder schön werden…

Wir haben die 50 geknackt!

Seit Beginn meiner Tätigkeit als Puppensanitäterin hat sich viel getan. Nachdem nun schon mehr als 50 Puppenmütter ihre Lieblinge zufrieden wieder in die Arme schließen konnten, bin ich nun wohl doch eher „Puppendoktor-Gesellin“.

Die Arbeit macht Spaß und es ist immer wieder eine Herausforderung, mich an neue schwierigere Fälle zu wagen.

Wieder vier Puppenmütter glücklich. Puppendoktoraktion auf dem letzten Martinsmakt war erfolgreich…

Das Angebot von Marinas Puppenambulanz war auch in 2013 ein Erfolg. Gleich vier Puppenmüttern konnte geholfen werden. So konnten „Josefs“ Wunden am Kopf wieder geheilt werden, zwei andere Puppenkinder bekamen ein „Muskelstraffung“ und Nina wurde das Bein in einer längeren Operation wieder angenäht….

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